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Das war Weihnachten 2025

Und schon ist alles vorbei. Die Weihnachtsfeiertage liegen hinter uns. Eigentlich finde ich das eine schöne Zeit. Aber irgendwie artet es jedes Jahr am Ende in Hektik aus. Weihnachten ist doch ein fester Termin im Kalender und kommt nicht überraschend. Den Heiligabend starten wir mit einem ausgiebigen Frühstück und mit unserem eigenen Jahresrückblick. Wir lassen die letzten zwölf Monate noch einmal an uns vorbeiziehen. Es ist extrem viel passiert – positives und negatives. Dennoch bin ich froh und dankbar, wie das alles gelaufen ist. Zwei uns nahestehende Menschen sind verstorben und unsere beiden Töchter sind gleichzeitig schwanger. Freud und Leid liegen so nah beieinander. Ich habe viel über mich selbst gelernt und auch meinen Wissenshorizont erneut erweitert. Das Jahresende war von Vollgas auf allen Kanälen geprägt, ich hatte viele Termine – Therapiebedingt und für unSICHTBAR.

Den Heiligabend verbringen wir seit Jahren allein und genießen diese Ruhe. Der Kartoffelsalat und die Wiener Würstchen stehen bereit. Wir ziehen uns festlich an, trinken gemütlich Kaffee zu zweit mit Thüringer Stollen und selbstgebackenen Plätzchen. Am späten Nachmittag geht es zur Christmette, in diesem Jahr besuchen wir zum ersten Mal die Kirche in unserem Dorf. Wir können dies also mit einem Spaziergang verbinden. Es ist kalt, aber trocken, auch in diesem Jahr kein Schnee in Sicht. Die Kirche ist noch nicht sehr voll, als wir ankommen. Wir entzünden zunächst zwei Kerzen. Die Kirche ist nur von Kerzen beleuchtet und ein wunderschöner großer Weihnachtsbaum steht hell erleuchtet in der Nähe des Altars. Es herrscht eine sehr besinnliche Stimmung und Ruhe und bei all diesen Eindrücken kommen Tränen in mir hoch, ich muss weinen. Ich denke an unsere kürzlich verstorbene Krebsfreundin und an mein Jahr der Krebstherapie. Meine Gefühle überwältigen mich einfach. Ich bin dankbar, dass ich diesen Tag erleben darf. Leben hat für mich eine andere Bedeutung bekommen.

Die Christmette ist sehr schön gestaltet und nach einer Stunde laufen wir durch die kalte Dunkelheit wieder nach Hause. Nach dem Abendessen machen wir es uns auf dem Sofa gemütlich und schauen einen Weihnachtsfilm. Bei uns gibt es keine Geschenke, das haben wir vor vielen Jahren eingestellt. Nur die Kinder und Enkel werden mit Geschenken bedacht. Die werden am ersten oder zweiten Weihnachtstag verteilt, wenn wir unsere Kinder treffen. In diesem Jahr ist es der erste Weihnachtstag und wir sind bei unserer ältesten Tochter zu Hause. Wir sind zum Brunch verabredet, jeder bringt etwas mit. Wie immer haben wir reichlich zu essen und am frühen Nachmittag machen wir alle noch einen Waldspaziergang – die Hunde und das Enkelkind müssen mal vor die Tür. An diesem Abend übernachten wir auch bei unserer Tochter, da wir am zweiten Weihnachtstag mit den Eltern unseres Schwiegersohnes zum Gans essen verabredet sind. Das ist über die letzten Jahre schon eine kleine Tradition geworden und immer wieder sehr schön. Ein uriges kleines Lokal mitten in Kronberg, dass man über abenteuerliches Kopfsteinpflaster erreicht. Also nichts für hochhackige Schuhe. Aber die kann ich ja eh nicht mehr so gut tragen.

Nach dem reichlichen Essen fahren wir wieder nach Hause und machen noch einen entspannten Spaziergang über´s Feld. Wir geniessen die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag. Und so ist das diesjährige Weihnachtsfest auch schon wieder vorbei. Die darauffolgenden Tage verbringen wir eher ruhig und nutzen das sonnige Winterwetter für ausgiebige Spaziergänge durch Wald und Feld.