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Ein grober Fahrplan

Der Anruf am Freitagabend hat wieder das Kopfkino in mir ausgelöst. Wie geht es weiter? Bin ich in diesem Brustzentrum/ in dieser Klinik gut aufgehoben? Die neue Woche startet mit Frühsport und einem Anruf bei meiner Frauenärztin, denn ihr erinnert euch, ich brauche noch die Bestimmung meines aktuellen Hormonstatus. Die Schwester sagt mir, dass ich heute Vormittag noch vorbeikommen kann. Ich mache mich also auf den Weg und bin eine Stunde später in der gut gefüllten Arztpraxis meiner Frauenärztin. Eigentlich benötige ich nur eine Blutentnahme, aber zuvor muss es erst noch ein Arztgespräch geben, erfahre ich bei der Anmeldung. Okay, den Tag hatte ich mir eh dafür freigehalten und nehme geduldig im Wartezimmer Platz.

Da meine Frauenärztin selbst nicht da ist, kommt eine Vertretung zu mir und erkläre meine bisherige Geschichte und den aktuellen Stand. Dabei wundert sie sich auch, warum die Klinik das nicht selbst bestimmt. Ohne Zögern gibt sie aber die Anweisungen zur Blutentnahme an die Schwester und ich bin erleichtert. Mal sehen was dabei herauskommt – sind die Tabletten, die Anti-Hormon-Therapie, die ich seit 3 Wochen nehme nutzlos?

Auf dem Heimweg fahre ich noch an der Hochtaunusklinik vorbei, um meine Befund-CD´s, die ich beim CT und der Knochszinti bekommen habe, in meine Patientenakte einlesen zu lassen. Die Befunde und die Bilder können zwar über einen Code im Internet abgerufen werden, aber das Brustzentrum kann/will das wohl nicht und man benötigt noch eine physische CD mit den Bildern von den Untersuchungen. Willkommen im digitalen Zeitalter.

Wieder zurück zu Hause, klingelt mein Telefon und es ist erneut die Ärztin, die mich auch am Freitagabend angerufen hat. Beruhigend, denn sie hat Wort gehalten. Das gibt mir wieder Vertrauen in dieses Brustzentrum. Wie befürchtet, wurde allerdings der notwendige Oncotype Test vor anderthalb Wochen nicht beauftragt. Das hat sie nun heute erst getan. Die Ergebnisse des Testes kommen in zwei Wochen, bis dahin passiert erstmal wieder nichts. Aber die gute Nachricht in diesem Telefonat ist, dass sie bereits vorsorglich einen OP-Termin für mich vereinbart hat, um nicht noch mehr Verzögerung in die Behandlung zu bringen. Ein kurzer Schock, denn jetzt gibt es einen Termin für eine OP. Anders werde ich Paul nicht los. Sollte das Ergebnis des Oncotype Tests dennoch anders ausfallen, muss die OP abgesagt werden und eine Chemo startet. Ich gehe jetzt mal von dem Positiven in dieser Situation aus – ich brauche nur eine OP und dann ist alles wieder gut.

Im Kalender habe ich mir den 28.11. markiert, der Tag an dem die Befundbesprechung im Brustzentrum erfolgen soll. Ebenfalls an diesem Tag wird die OP-Vorbereitung sein und das Gespräch mit dem Narkosearzt. Nochmal 17 Tage warten.