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Tag fünf….

….nach der brusterhaltenden Operation. Die Narben verheilen, seelisch wie auch physisch. Wobei die seelischen Narben mich wohl noch eine Weile begleiten werden, positiv wie auch negativ. Mir geht es aber sehr gut nach dieser Operation, womit ich absolut nicht gerechnet hätte. Ich habe mich die letzten Tage geschont, wieder viel Zeit auf dem Sofa verbracht. Die Nächte sind noch nicht optimal. Ich kann wegen der Narben noch nicht gut auf der Seite liegen. Ich habe rechts die Narbe des entnommenen Wächterlymphknotens sowie die Narbe um die Brustwarze und links die Narbe der Portexplantation. Ich bin aber ein Seitenschläfer und das geht im Moment aufgrund der Narbenschmerzen noch nicht. Auf dem Rücken schlafe ich sehr schlecht. Dementsprechend schlecht sind eben auch meine Nächte. Das wird in den nächsten Tagen sicher besser werden.

Den Kompressions-BH trage ich Tag und Nacht, was schon etwas einengend ist. Sobald man schwitzt, was bei mir sehr häufig vorkommt, staut es sich und wird unangenehm. Es juckt überall. Aber der BH gibt den nötigen Halt, damit so wenig Bewegung wie möglich an der operierten Brust ist und alles gut verheilen kann. Ebenfalls kommt meine Nickelallergie wieder hervor. Der untere Rand des Reissverschlusses reibt auf meiner Haut und offensichtlich ist dieser nicht nickelfrei. Ich habe einen juckenden Hautausschlag bekommen, den ich mit einem Pflaster abdecke, damit er sich nicht verschlimmert. Den BH muss ich noch insgesamt 10 Tage tragen. Das wird eine Befreiung sein, sobald ich ihn ablegen darf.

Die Narbenpflaster sollen noch bis zur Abschlussuntersuchung nächste Woche Donnerstag verbleiben, lösen sich aber teilweise bereits, da die BH-Träger an diesen Stellen sitzen und reiben. Jetzt habe ich noch weitere Pflaster an diesen Stellen verklebt, damit die Narben geschützt bleiben. Am Donnerstag wird alles entfernt. Es müssen keine Fäden gezogen werden, da sich diese selbst auflösen. Ich bin erleichtert, denn Fädenziehen ist für mich immer gefühlt der Horror.

Gestern Abend haben wir noch einen ausgiebigen Spaziergang übers Feld gemacht. Das ist für meinen Fuß noch herausfordernd, aber trainiert auch ganz gut, was natürlich mein Ziel ist. Ich habe nur noch wenige Einschränkungen, aber ich spüre häufig die Platte an der Aussenseite des Knöchels. Die heftigen Schwellungen haben zum Glück nachgelassen. Mal sehen, was der Orthopäde nächste Woche beim Kontrolltermin sagt. Ich weiß, dass die Metallteile nach einem Jahr entfernt werden können, aber nicht müssen. Allerdings möchte ich nicht schon wieder eine Operation haben. Meinen Fersensporn am rechten Fuß habe ich Moment ganz gut im Griff. Ich dehne sehr viel und das scheint wirklich zu helfen. Ich spüre ihn noch, aber er schränkt mich nicht mehr so in der Bewegung ein. Aber auch da werde ich den Orthopäden fragen, was ich noch tun kann.

Meine einschlafenden Finger an der rechten Hand haben sich ebenfalls etwas gebessert. Vielleicht kommt es doch aus der Halswirbelsäule, wie meine Strahlenärztin vermutet hat, denn sie hatte das auch schon mit den gleichen Symptomen. Was hilft dagegen? SPORT – okay. Ich versuche zwei- bis dreimal die Woche meinen Yoga-Pilates-Mix zu machen. Also trainiere ich ab jetzt auch noch die Brust- und Halsmuskeln separat. Und es scheint ja irgendwie zu helfen, die Finger schlafen nicht mehr so häufig ein. Lediglich mein kleiner Finger hat irgendwie noch ein schmerzhaftes mechanisches Problem. Der Knochen knackt und die Sehnen „springen“ gefühlt über den Knochen. Auch das werde ich dem Orthopäden erzählen, wenn ich schonmal da bin. Er hat sich bisher immer viel Zeit für mich genommen und ich hoffe, das ist auch diesmal so.