Allgemein

Kurz mal weg

Mein letzter Blogeintrag liegt ein paar Tage zurück. Der Grund – wir hatten eine Woche lang unsere Enkeltochter zu Besuch, da der Kindergarten seine Schließzeit hatte. Eine Woche voller Power und viel Action, lustigen Momenten und vielen Erlebnissen. Wir haben einen Tag im Freizeitpark Lochmühle verbracht. Das Füttern der Tiere im dortigen Streichelzoo hat ihr besonders großen Spaß bereitet. Sie hat sich sehr geduldig an den Warteschlangen der Fahrgeschäfte angestellt und war am Abend gut ausgepowert. Am nächsten Tag sind wir in einen dreitägigen Kurzurlaub im Wäller Camp am Seeweiher Mengerskirchen gestartet, Das Wohnmobil musste für diese Tour gepackt werden und sie half fleißig mit. Die Fahrt dauerte nur vierzig Minuten, bis man dieses schöne Fleckchen Erde mitten in Hessen erreicht hat. Wir sind sonst nie auf Campingplätzen unterwegs, da wir alles Nötige im Auto und gern mitten in der Natur stehen. Aber mit so einem kleinen Wirbelwind war das die perfekte Urlaubsform für uns. Vollgepackt mit reichlich Sandspielzeug waren wir jeden Tag am Sandstrand und natürlich auch im See baden. Selbst der Abwasch des benutzten Geschirrs in der Waschküche des Campingplatzes war ein Highlight für sie. „Bewaffnet“ mit dem Geschirrtuch hat sie das Abtrocknen übernommen. Klar, alles hat länger gedauert, aber wir hatten ja schließlich auch Zeit.

Das Wetter war die gesamte Zeit wunderbar. Kein Regen und heiße dreißig Grad. Gut, das Schlafen zu dritt auf einmeterachtzig war etwas warm und beengt, aber sicher ein großes Abenteuer für die Kleine. Jeden Morgen ist sie mit Opi zur Rezeption gelaufen und hat die frischen Bäckerbrötchen abgeholt, während ich den Frühstückstisch gedeckt habe. Klingt alles sehr idyllisch – war es auch. Kurz mal weg, ein Tapetenwechsel nach der langen Therapiezeit. Mein Mann hat sogar einen kleinen mobilen Ventilator besorgt, der mir die permanenten Hitzewallungen etwas erträglicher gemacht hat. Meine Tablettentherapie läuft seit gut einer Woche und bis jetzt spüre ich keine Veränderungen. Aber ich habe unter der Narbe des entnommenen Lymphknotens einen murmelgroßen, schmerzhaften Knubbel ertastet. Dieser Schmerz strahlt in die Achsel und in die Brust aus. Sehr unangenehm und das werde ich kommende Woche, wenn ich zur Blutentnahme in der Klinik bin, bei der Ärztin abklären lassen. Es beunruhigt mich doch etwas, da die Operation nun schon über drei Wochen zurückliegt. Die Flüssigkeitsansammlung in der Brust, die nach der OP auch begutachtet wurde, hat sich ebenfalls nicht aufgelöst, sondern ist eher noch größer geworden. Positiv ist aber, dass alle Narben sehr gut verheilt sind.

Vor unserem Kurztrip war ich noch bei meiner Hausärztin, da ich abklären lassen wollte, wie lange ich den Armkompressionsstrumpf noch tragen muss. Sie entscheidet das ebenfalls nicht, stellt mir aber eine Überweisung zum Gefäßchirurgen aus. Also noch ein neuer Arztbesuch. Zunächst steht aber die Challenge einen Gefäßchirurgen in der Nähe zu finden, bei dem ich in den nächsten Wochen einen Termin bekomme.

Letzte Woche gab es in Bezug für mein neues Projekt unSICHTBAR – ein Fotoprojekt für Krebspatienten viele positive Neuigkeiten. Für unseren Kleiderfundus haben wir einen Flyer erstellt und verteilt. Es gab bereits erste Rückmeldungen und sogar Spenden. Eine mir unbekannte Frau rief mich an und signalisierte ihre Unterstützung, da sie selbst mehrere von Krebs betroffene Familienmitglieder hat und das Projekt sehr wertvoll und unterstützenswert findet. So ein tolles Feedback beflügelt uns natürlich. Offensichtlich haben wir auch bereits eine erste Interessentin für das Fotoshooting im Dezember. Das Projekt beginnt zu leben. In der nächsten Woche machen wir ein Teamfoto und stellen die Flyer fertig. Meine Ansprechpartnerin in der Klinik wartet bereits darauf, diese zu verteilen und die Plakate auszuhängen. Und die Location für das Shooting besichtigen wir auch in den nächsten Tagen. Es ist alles so aufregend und lässt mich positiv nach vorn schauen.