Allgemein

Die Gefühle fahren Achterbahn

Seit der Diagnose am 18.10.2024 sind knapp zwei Wochen vergangen. In dieser Zeit haben mich so viel Zuspruch, liebe Worte und schöne Überraschungen mit Genesungswünschen erreicht. Ich bin überwältigt und sprachlos von dieser großen Anteilnahme. Ja ich mache meine Diagnose und meine „Reise“ öffentlich – ich schreibe diesen Blog als eine Art Tagebuch, ich habe die Menschen in den sozialen Medien über meine Diagnose informiert und auch meinen WhatsApp-Status habe ich damit gefüttert. Aber ganz ehrlich? Das Reden und Schreiben darüber hilft mir sehr. Mir geht es gut und ich fühle mich fit, dennoch habe ich eine Krebsdiagnose erhalten. Das muss mein Kopf erst einmal verarbeiten. Noch bin ich nicht angekommen in dieser neuen Realität. Ich fühle mich nicht krank, habe keine Einschränkungen, kann alles essen, unbeschwert lachen, ausgiebig spazieren gehen und Sport machen. Und dennoch ist er da – Paul.

Mein Alltag läuft weitestgehend normal, bis auf die Termine für CT und Knochenszinti lebe ich mein bisheriges Leben. Wie sich das jetzt ändern wird, weiß ich noch nicht, das ist noch absolut ungewiss. Im Moment tue ich mich schwer, langfristige Planungen vorzunehmen. Eine Verabredung mit Freunden für ein Treffen im November vereinbare ich mit dem Hinweis auf meine zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Verfassung. Auch das ist neu für mich. Bisher haben wir uns nach Lust und Laune mit Freunden und Familie verabredet und getroffen. Jetzt muss ich diese Einschränkung machen, obwohl es mir im Moment doch super geht.

Kann ich dann überhaupt noch die intensive Zeit mit unserer Enkelin verbringen? Habe ich die Kraft, den Kopf dafür? Sie ist zweieinhalb Jahre alt und ein richtiger Wirbelwind. Sie bringt viel Freude in unser Leben und stellt unseren Alltag auf den Kopf. Diese Ungewissheit beschäftigt mich – mal mehr, mal weniger. Ich verfalle nicht ins dumpfe Brüten, aber manchmal mache ich mir Gedanken über solche selbstverständlichen Dinge.

Mit meinem Mann Carsten rede ich sehr viel – fast täglich fragen wir uns, was nun kommt. Wir sind aber auch erleichtert, dass der Krebs noch nicht gestreut hat und keine Metastasen in meinem Körper gefunden wurden. Das lässt uns vorsichtig hoffen, dass alles vielleicht gar nicht so schlimm werden wird.

Morgen ist wieder Termin im Brustzentrum in der Hochtaunusklinik in Bad Homburg. Die Ärztin beim CT hatte in einem Nebensatz erwähnt, dass ich dort sehr gut aufgehoben bin. Das erleichtert mich und gibt mir ein gutes Gefühl.