Allgemein

Dankbarkeit

Seit dem Bekanntwerden meiner Krebsdiagnose im Oktober 2024 und meinem öffentlichen Umgang damit, erreichen mich immer wieder völlig überraschend Päckchen mit lieben Geschenken, Briefe mit herzerwärmenden Zeilen und Blumengrüße. Von Freunden, Bekannten, Wegbegleitern und meiner Familie erhalte ich so viel Zuspruch und Unterstützung. Das gibt mir das Gefühl – ich bin nicht allein. Es tut so gut, dass so viele Menschen an mich denken. Dieser seelische Beistand ist extrem wichtig und ich bin unendlich dankbar, so viele liebe Menschen in meinem Umfeld zu haben. Es sind die vielen kleinen Gesten, die bei mir eine große Wirkung auf meine mentale Stärke haben.

Heute, am dritten Advent, habe ich unseren Weihnachtsbaum geschmückt, den wir verbunden mit einem Familienevent selbst geschlagen haben. Es ist das erste Mal in dieser Adventszeit etwas Weihnachtsfeeling aufgekommen. Dieses Jahr wird es anders werden als sonst. In unserer Familie gab es kurz hintereinander zwei Krebsdiagnosen, die diese Stimmung trüben. Und dennoch sind wir alle dankbar, gemeinsam feiern zu können. Wir verzichten bewusst auf Geschenke, denn die gemeinsame Zeit ist das Größte, was wir uns gegenseitig schenken können.

Ich bin dankbar in einem Land leben zu können, in dem die medizinischen Möglichkeiten hervorragend sind und eine Krebsdiagnose nicht zwangsläufig ein Todesurteil bedeutet. Ich bin dankbar für meine Familie, die mich bei allem so großartig unterstützt. Und mein Mann – Carsten – dem danke ich am meisten. Er erträgt alles mit einer Selbstverständlichkeit und Großherzigkeit. Er nimmt mir meine Schlechte-Laune-Tage nicht krumm und er ist immer für mich da. Wir sind in den letzten zwanzig Jahren sehr eng zusammengewachsen und gehen wahrlich durch dick und dünn. Der Standesbeamte hatte bei unserer Trauung vor elf Jahren den Weg der Ehe als phasenweise steinig beschrieben. Das trifft es ziemlich gut, aber diese Phasen haben uns in der Vergangenheit noch mehr gestärkt. Meine Krebsdiagnose ist eine erneute Probe des Lebens, die wir beide auch wieder mit Bravour meistern werden – da bin ich mir sicher.