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24 Stunden später

Gestern habe ich meine erste Chemo bekommen. Der Aufenthalt in der Klinik war nicht unangenehm und auch die Chemo-Infusion selbst verlief gut. Außer einem flauen Gefühl in der Bauchgegend verspürte ich nichts. Mein Appetit hielt sich am Abend in Grenzen und ich war ziemlich down, was aber auch an der ganzen Aufregung an diesem Tag liegen kann. Körperlich habe ich keine Einschränkungen verspürt. Wir haben noch einen Abendspaziergang unternommen, es war kalt und windig, aber das tat gut. Ich bekomme Medikamente gegen Übelkeit und Cortison für 48 Stunden. Die letzte Nacht verbrachte ich ausgestattet mit einem Einhorn-Spuckbeutel für alle Fälle und einer Tablette für nachts 3 Uhr an meinem Bett. Der Wecker klingelte pünktlich um 3 und ich nehme die Cortison-Tablette, übergeben muss ich mich zum Glück zu keinem Zeitpunkt. Heute musste ich mir noch eine Spritze selbst geben – war nicht schlimm und ich hab´s kaum gespürt.

Man bekommt viele Medikamente, die der Übelkeit entgegenwirken sollen, das finde ich gut. Wenn das so bleibt, bin ich guter Dinge bei dieser Therapie und blicke positiv nach vorn. Welche Nebenwirkungen wann eintreten, ist bei jedem verschieden. Ich hoffe, es hält sich bei mir in Grenzen. Den heutigen Tag verbringe ich entspannt auf der Couch und trinke Tee. Essen kann ich normal, habe aber weniger Appetit. Beim Liegen verbraucht man ja auch nicht allzu viel Energie.

Am Vormittag hatte ich meinen ersten Termin bei meiner neuen Hausärztin an unserem Wohnort. Die Praxis ist voll und ich trage eine Maske zum Eigenschutz, denn noch kränker werden kann ich jetzt nicht gebrauchen. Die Ärztin ist sehr nett, ich habe ein gutes Gefühl bei diesem Wechsel des Hausarztes und bin erleichtert. Wir besprechen alle bisherigen Krankheiten und Befunde, so bekommt sie ein erstes Bild von mir und meinem Körper. Mehr kann sie im Moment nicht für mich tun. Neuer Hausarzt – Erledigt.

Morgen würde ich gern wieder etwas Sport machen und wir wollen ein wenig bummeln gehen in Limburg. Ich suche ein paar schöne Mützen, mal schauen in welcher körperlichen Verfassung ich bin. Alles kann, nichts muss. Ich entschleunige und gebe mir Mühe, einfach etwas kürzerzutreten und mehr auf meinen Körper zu hören.