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Viel zu tun

Der wunderschöne Auftakt mit unSICHTBAR und unserem allerersten Fotoshooting hat mich noch durch die gesamte letzte Woche getragen. Das Feedback der Teilnehmerinnen entspricht genau dem, was ich selbst erleben durfte bei meinem eigenen Fotoshooting in München und was ich mir auch für unsere Teilnehmerinnen gewünscht habe. Getragen von einem Glücksgefühl und dem gestärkten Selbstvertrauen. Einfach wunderbar und genau mein Antrieb dort weiterzumachen. Es gab in dieser Woche noch viele organisatorische Dinge auf den Weg zu bringen – die Eröffnung des offiziellen Spendenkontos, um Spenden auch per Überweisung einnehmen zu können. Ich konnte das notwendige Stammkapital einzahlen und die Eintragung beim Registergericht anstoßen. Die Rückmeldung beim Finanzamt stand ebenfalls noch aus, dafür bedurfte es die Gründungsunterlagen und das Bankkonto. Nun ist alles eingereicht, ich hoffe bald den Feststellungsbescheid und die Bestätigung für die Gemeinnützigkeit in den Händen halten zu können, sowie die Eintragungsnummer vom Registergericht

Eine Nuss galt es noch zu knacken – das Finden eines Steuerberaters für die unSICHTBAR Die Mutmacher gUG. Das Gemeinnützigkeitsrecht ist speziell, es gibt einige Fallstricke und von daher ist nicht jeder Steuerberater dafür geeignet. Ich brauche aber einen Steuerberater, da ich mit der gUG eine Bilanzierungspflicht habe. Es war die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Selbst ein Aufruf bei Linkedin brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, da meldete sich ganz unverhofft eine Steuerberaterin, mit der ich während meiner Zeit als Geschäftsführung bei der Familienhörbuch gGmbH zu tun hatte. Eine sehr kompetente Frau und wir haben die gleiche Wellenlänge. Ich bin erleichtert, jetzt fügt sich langsam alles zusammen.

Zwischen all dem Papierkram und organisatorischen Wahnsinn, hatte ich noch meine letzte Physiotherapie zur Behandlung des Brustmuskels und meine erste Ergotherapiesitzung wegen meinem Karpaltunnelsyndrom. Anders als bei der Physio habe ich dort ganze 45 Minuten Therapie. Die Therapeutin ist sehr nett und ich habe das Gefühl gut aufgehoben zu sein. Insgesamt zehn Termine und ich bin gespannt, was es bringen wird. Und noch besser ist, dass sie nur fünf Autominuten von unserem zu Hause entfernt ist. Ich muss also nicht ewig durch die Gegend fahren. Die Fahrerei stört mich im Allgemeinen nicht, aber man verbringt sehr viel Zeit im Auto und verliert wertvolle Tageszeit.

Ab Donnerstag war dann unsere Enkeltochter bei uns, da die Kita wegen Krankheit in Notbesetzung war. Wir springen da natürlich sehr gerne ein als Großeltern, wenn auch die Tage sehr intensiv sind und man rundherum nicht viele andere Dinge erledigen kann. Samstag war dann noch Weihnachtsbaumschlagen im heimischen Wald angesagt. Direkt vor der Haustür und von unserer Gemeinde organisiert. Für uns sehr praktisch und man unterstützt mit dem Kauf des Baumes die Aufforstung unseres Waldes in der Gemeinde. Bepackt mit einer elektrischen Säge fahren wir mit unserem frisch gewaschenen weissen Auto in den Wald. Ausgerechnet heute fällt so eckliger Nieselregen und die Waldwege sind aufgefahren und matschig. Nachdem sich Carsten schon beim Einparken vor der Schonung festgefahren hat, war das Auto, nachdem es sich wieder befreit hatte, natürlich einmal in klebrig braun und matschig. Egal, Hauptsache wir bekommen einen Baum und haben einen schönen Event.

Ein schöner Baum war schnell gefunden und wurde von unserer Enkelin auf den Namen Leonie getauft. Am Eingang der Schonung stand ein älterer Mann, der uns offenbar vom Sehen aus der Nachbarschaft kannte. Er war mit seinem Traktor samt Anhänger da und bot uns an, den Baum direkt zu uns nach Hause zu bringen. Wir waren total überrascht, sowas passiert einem auch nur auf dem Dorf. Keine halbe Stunde später hielt der Traktor vor unserem Haus. Geld wollte er für diesen Service nicht annehmen, vielleicht können wir uns einmal anders revanchieren.

Am Sonntag, dem dritten Advent, habe ich den Baum geschmückt. Er ist nicht perfekt, da er nicht auf allen Seiten gleichmäßig gewachsen ist. Deshalb passen wir beide ganz gut zusammen, denn ich bin auch nicht mehr makellos. Narben zeichnen meinen Körper. In diesem Jahr sind einige dazugekommen. Und trotzdem sind wir beide es Wert geliebt zu werden für das, was wir sind – ein Weihnachtsbaum und eine Frau. Ich habe in den letzten Monaten gelernt, meinen Körper so zu lieben, wie er ist. Einfach eine gehörige Portion Selbstliebe.