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Schönes Herbstwetter

Die letzten Tage war das Wetter noch einmal recht schön. Bei Sonnenschein und recht milden 15 Grad habe ich den Garten und die Terrasse nun endgültig winterfest gemacht. Alle Pflanzen, die überwintern sollen, sind im Gewächshaus eingezogen. Mein Mann hat noch die Heizfolie installiert, die über eine Temperatursteuerung selbständig heizt, damit kein Frost ins Gewächshaus kommt. Ein paar Pflanzen können draußen überwintern und wurden teilweise mit Luftpolsterfolie geschützt. Wir haben die Werkstatt in der bisher alle Schleifarbeiten mit dem Holz stattgefunden haben, endlich ein wenig aufgeräumt und vom Staub gesäubert. Die selbstgemachten Vogelfutterringe habe ich ebenfalls aufgehängt. Jetzt kann der Winter kommen, wobei das nicht unbedingt meine Jahreszeit ist. Ich mag es eher warm, als kalt.

Mittwoch war direkt mein erster Termin in der Physiotherapie. Eine ziemlich große Praxis, aber recht neue Praxis. Bei den Informationsunterlagen, die ich im Vorfeld per Mail bekommen habe, ist mir aufgefallen, dass keine Rede davon war, ein Handtuch zur Behandlung mitbringen zu müssen. Als ich in der Praxis stand, wurde mir klar, warum. Im Bereich der Anmeldung steht ein riesiges Regal mit nummerierten Fächern. Jeder Patient bekommt ein Handtuch bei der ersten Behandlung ausgehändigt und eine Klammer mit einer Nummer darauf ausgehändigt. Diese Nummer entspricht einer persönlichen Regalfachnummer im Anmeldungsbereich, in der das Handtuch aufbewahrt wird. Ein cleveres System, wie ich finde. Mein erster Termin geht recht schnell vorbei – zwanzig Minuten sind eben nicht lang, zumal in den ersten zehn Minuten noch die Anamnese von der Therapeutin erhoben wurde. Sie beginnt mit einer Massage des Brustmuskels und zeigt mir eine Dehnungsübung für zu Hause – meine Hausaufgabe. Zweimal täglich mit jeweils drei Wiederholungen. Also schauen wir mal, ob das die gewünschte Besserung bringen wird. In zwei Wochen habe ich noch den Termin bei meiner Neurologin, um zu schauen, ob die Beschwerden im Arm eventuell nervlich bedingt sind.

In dieser Woche habe ich auch eine weitere Entscheidung getroffen, einen alten Zopf aus meinem alten Leben vor der Krebsdiagnose abzuschneiden. Ich bin seit zwei Jahren neben meiner Selbständigkeit in unserer IT-Firma noch als freiberufliche Vereinsberaterin tätig. Ich berate gemeinnützige Organisationen im Bereich Fundraising und Organisationsentwicklung. Eine Tätigkeit, die mir Freude bereitet, aber sie benötigt eine intensive Akquisearbeit. Das Geld bei den Organisationen wird knapper und so werden auch solche Beratungen eingespart. Maximaler Aufwand für ein minimales Einkommen. Schweren Herzens entschließe ich mich nun dazu, dies einzustellen und meine freiberufliche Tätigkeit beim Finanzamt offiziell zum Jahresende abzumelden. Ich möchte mich ebenso zu hundert Prozent auf unSICHTBAR konzentrieren und die Organisation ausbauen und auf solide Beine stellen. Ich muss mich fokussieren und nicht auf mehreren Hochzeiten mit halber Kraft tanzen.

unSICHTBAR ist mein Baby und benötigt meine ganze Energie. So hatte ich am Freitag noch einen vielversprechenden Online-Termin mit der lieben Soraya. Sie bietet Farb- und Stilberatungen für Frauen nach Krebs an und ist ebenfalls als Visagistin tätig. Sie hat bereits mehrere Workshops für und mit Krebspatientinnen zu diesem Thema gegeben. Kontaktiert hat sie mich über das Businessnetzwerk LinkedIn und wir waren uns beide gleich sympathisch, kein Wunder – wir kommen beide aus der ehemaligen DDR. Im Rahmen von unSICHTBAR kann ich mir solche Workshops sehr gut als kostenfreies Angebot für unsere Teilnehmer vorstellen. Viele Patienten fühlen sich in ihrem neuen Körper nach der Therapie nicht mehr wohl und müssen ihr neues ICH akzeptieren lernen. Farbe und typgerechte Kleidung kann einen großen Beitrag leisten. Da ich selbst sehr gerne farbige Kleidung trage, bin ich mir der positiven Aussenwirkung und des gestärkten Selbstwertgefühls durchaus bewusst.

Vom Finanzamt habe ich leider immer noch nichts gehört in Bezug auf die Erteilung der Gemeinnützigkeit. Eine telefonische Nachfrage wurde abgewimmelt, da noch keine Steuernummer vorliegt, unter der man nachschauen könnte. Somit gibt es auch keine Auskunft über den Bearbeitungsstand. Also muss ich weiterhin abwarten, bis die Post in meinem Briefkasten landet. Solange darf ich noch kein offizielles Spendenkonto eröffnen, tätige aber schon einige Ausgaben für die Realisierung des ersten Fotoshootings in vier Wochen. Ich sehe es als mein persönliches Investment in eine wunderbare Idee, die von Krebs betroffenen Menschen eine neue Sichtweise auf ihre eigene Persönlichkeit bringen wird.