Tapetenwechsel
Letzten Donnerstag habe ich mit der Steuerberaterin noch die letzten Details der Satzung für die Gründung der gUG abgestimmt. Die IHK hat meiner Namensgebung auch endlich zugestimmt. Jetzt liegt die Satzung zur Prüfung beim Finanzamt, da dort die Gemeinnützigkeit genehmigt wird. Danach folgt der Besuch beim Notar zur Beglaubigung und Eintragung beim Registergericht. Ich bin erleichtert, dass nun alles am Laufen ist. Laut der Steuerberaterin dauert es mindestens zwei Wochen, bis wir beim Finanzamt einmal nach dem Bearbeitungsstatus fragen können. Also abwarten und gedulden.
Ebenfalls am Donnerstag hatte ich ein Telefonat mit einem Coach, mit dem ich gemeinsam in diesem Jahr das startsocial Beratungsstipdenium eines Vereins begleiten werde. Ich habe mich wieder als ehrenamtlicher Coach gemeldet, da ich es immer wieder toll finde, auch einmal in andere Vereine und deren Arbeit hineinschauen zu können. In den nächsten vier Monaten werde ich mit meinem Co-Coach den Aktivpark Lumdatal beraten und versuchen gemeinsam neue Wege für ein paar Problemstellungen zu finden. Und ich lerne selbst dabei immer noch sehr viel für meine eigene Arbeit.
Den Nachmittag an diesem Tag hatte ich mir für das Packen meiner Sachen für unsere bevorstehende Wohnmobiltour freigehalten. Ich stand vor meinem Kleiderschrank und war vollkommen verloren. Was sollte ich nur mitnehmen? Welche Hosen und welche Oberteile? Wie wird das Wetter? Und welche Jacken brauche ich? Das hat mich diesmal total überfordert. Ich habe mich wirklich schwergetan, für eine Woche Sachen zu packen. Nach zwei Stunden, so lange hat es noch nie gedauert, und völlig entnervt hatte ich dann alles gepackt. Am Samstag sollte es für acht Tage auf Tour quer durch Deutschland gehen.
Freitag stand noch die Kontrolle beim Augenarzt auf dem Plan. Da es Medikamente in der Antihormontherapie gibt, die auch die Augen angreifen können, hatte mich der Augenarzt noch einmal kurzfristig nach Beginn meiner jetzigen Tablettentherapie sehen wollen. Auch wenn ich selbst das Gefühl habe, dass meine Augen sich verschlechtert haben, so waren meine Werte beim Messen unverändert. Die Medikamente schaden meinen Augen nicht und so konnte ich erleichtert die Praxis mit einem Termin in einem Jahr verlassen. Noch ein Arzttermin weniger auf meiner Liste. So langsam kann ich alles abhaken, was mich durch die Krebstherapie begleitet hat und muss weniger in Arztpraxen verweilen.
Unsere Wohnmobiltour starten wir wie geplant am Samstagmittag und haben den ersten Stopp bei Bekannten nahe der holländischen Grenze. Wir besichtigen das Theater, dass die beiden mit ganz viel Liebe und Hingabe zur Kunst betreiben und verbringen schöne und intensive Stunden bei einem leckeren Abendessen. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen starten wir in Richtung Osnabrück, um langjährige Freunde zu besuchen. Wir reden und lachen viel und machen einen ausgiebigen Waldspaziergang. Nach einem langen Canasta-Abend und tiefgründigen Gesprächen gehen wir erst weit nach Mitternacht ins Bett. Wir sehen uns nicht sehr oft im Jahr und doch können wir stundenlang erzählen und an Geschichten anknüpfen. Wir haben uns vor 25 Jahren im Urlaub kennengelernt und pflegen bis heute diese wertvolle Freundschaft. Auch während meiner Krebserkrankung haben sie mich begleitet, auch wenn uns knapp 400 Kilometer trennen. Aber vielleicht ist es genau das, denn Abstand schafft Nähe.
Nach knapp 24 Stunden endet unser Besuch und wir starten in Richtung Berlin, denn dort werde ich morgen, am Dienstag mein Umstyling mit der Pink Style Tour haben. Ich freue mich riesig darauf und bin sehr gespannt, was an diesem Tag alles passieren wird. Wir haben uns für die nächsten zwei Tage im Hotel einquartiert, in dem auch das Umstyling stattfindet.
